Geschrieben von Thym1959 am 22.04.2011 um 11:15:
Reisebericht: Angsana Ihuru, vom 04.04. bis 19.04.2011
Reisebericht Angsana Ihuru, vom 04.04. bis 19.04.2011
Dieses kleine Inselchen hatten wir schon letztes Jahr im Fokus, hatte damals nicht sein sollen, jetzt hat es geklappt.
Der Flug war wenig aufregend und wir landeten bei strahlendem Sonnenschein pünktlich in Hulule. Nach der Passkontrolle wurden wir gleich zum Schalter geleitet und anschließend per Schnellboot (ca. 20 Minuten) auf die Insel gefahren. Schon der Anblick der Insel vom Boot aus war ein optischer Genuss.
Die Insel ist sehr klein mit sehr schöner Vegetation und sehr gepflegt, hat 45 ziemlich eng aneinander stehende Einzelbungis mit und ohne Jacuzzi (jeweils auf der Insel verteilt) und keine Wasserbungis. Vorhanden sind eine Rezeption (mit kleiner Bibliothek), eine Bar (Sandboden und Terrasse mit Holzboden, ein TV gibt es dort auch), ein Resti (dazu später mehr), eine Galerie (ist ein Shop), ein Spa, 4 Gartenbungis (Reihenbungi neben dem Spa) und ein Marine-Center (Tauchschule und anderer Wassersport). Die Insel ist wirklich sehr zugebaut, was aber gefühlt dann doch ganz anders war, man hat eigentlich wenig von anderen Gästen mitbekommen. Schwimmen konnte man in der Lagune an der Südseite sehr gut! Optisch eine Bilderbuchinsel, der Strand an der Nordseite war jedoch leider mit Sandsäcken befestigt, was einfach nicht so pralle aussieht. Während unseres Aufenthaltes wurden Sandsackbunen gebaut, zum Glück kamen die nicht bis auf die Südseite.
Nach einem freundlichen Empfang wurde uns alles Wichtige erklärt, und dann wurden wir zu unserem Bungi (Südseite) begleitet. Auch dort wurde alles erklärt, zum Empfang gehörten neben einem nett hergerichteten Bett auch eine Flasche Rotwein und eine Platte mit frischen Früchten.
Die gefliesten Zimmer sind nicht gerade riesig, einschließlich des kleinen Flurs etwa 20 QM groß (oder klein), auch das Bett ist nur 1,60 Meter breit. Aber optisch sehr schön und nett eingerichtet mit vielen farblichen Spielereien. Das Zimmer verfügt über eine Minibar, CD-Player, kostenlosen E-Safe, ein kleines Sofa und elektronisch regelbare Klimaanlage. In dem Flur befinden sich der viel zu kleine „Kleiderschrank“ und auch ein paar Schubladen für die Klamotten. Weiterhin gibt es kostenloses Trinkwasser mit und ohne Kohlensäure, welches immer nachgefüllt wurde bzw. welches man sich auch jederzeit bringen lassen kann. Sogar Badeschuhe, andere „Latschen“ und Bademäntel waren vorhanden. An mehreren Stellen stehen Teelichter, Äpfel wurden als Dekoration benutzt, Räucherstäbchen sind auch vorhanden.
Das Bad ist ohne den Jacuzzi nicht gerade riesig, aber auch sehr schön eingerichtet, wenigstens dort waren genügend Ablageflächen. Die Dusche hat nicht einfach einen normalen Duschkopf, sondern es ist eine „Schwalldusche“, auch das eine von den 2 vorhandenen Waschbecken hatte nicht eine einfache Armatur, dort fließt das Wasser in einer Rinne zum Waschbecken, wie ein kleiner Wasserfall. Ist schwer zu beschreiben, braucht auch kein Mensch, sieht aber richtig geil aus. Der Teil des Bades, in dem sich der Freiluft-Jacuzzi befindet, war großzügiger und hat auch so ein „Wasser- und Farbenspiel“ ähnlich dem einen Waschbecken. Den Jacuzzi kann man nur befüllen lassen und er hat tatsächlich keinen Ablass, keine Ahnung wie die das Wasser da rauskriegen. Haarshampoo, Duschgel und vieles andere an Körperpflegeprodukten waren ausreichend vorhanden. Die Badezimmer- wie auch Strandtücher werden dann gewechselt, wenn sie auf dem Badezimmerboden lagen, egal ob morgens und/oder abends.
Die Terrasse vor dem Bungi ist eine Wucht! Die ersten rd. 2,50 mit Holzboden und ausgestattet mit 2 Stühlen, einem größerem Tisch und einer Liege (alles mit Auflagen). Dann folgt ein zum Nachbar optisch abgetrennter wunderschöner Garten mit Zugang zum Meer, dieser Bereich von unserem Bungi war vom Nachbar nicht einsehbar, sehr privat. Außerdem waren eine große Schaukel und noch 2 Liegen mit Auflagen vorhanden. Das ganze Mobiliar aus Holz, das versteht sich wohl von selbst. Der Ausblick von der Terrasse zum Meer war nicht frei, sehr schön bewachsen. Es gibt auch Bungis mit freier Sicht zum Meer, die sind aber auch dann nicht so privat.
Das Resti (Sandboden) hat 2 überdachte Gebäudeteile, das größere Nichtraucher und das kleinere für die Süchtigen und eine Holzterrasse die für alle Gäste ausreicht, direkt am Meer unter freiem Himmel, aber mit viel natürlichem Schatten (teilweise auch Sonnenschirme), auf der wohl erst neuerdings Rauchverbot herrschte. Freie Platzwahl zu jeder Mahlzeit, der Kellner bleibt der gleiche. Frühstück und Mittagessen ist immer Büffet. Am Abend gibt es nur dreimal die Woche ein nicht gerade üppiges Buffet (was schon geprahlt ist), jedoch in ausgezeichneter Qualität, immer gibt es auf dem Grill 2 Sorten Fisch, auch mal mit Krabben und eine Sorte Fleisch oder Geflügel.
Vier mal die Woche wird ein Viergangmenü gereicht. Da wir glühende Buffetanhänger sind, hatten wir da so unsere Bedenken, was sich jedoch als vollkommen unbegründet herausstellte. Auch hier waren die Speisen von ausgezeichneter Qualität, als Hauptmenü gibt es 3 Gerichte zur Auswahl, einmal Fisch, einmal Fleisch und einmal vegetarisch. Nachträglich können wir sogar behaupten, dass das Viergangmenü besser als die Buffetverfütterung war.
(Anmerkung Ehefrau: das waren sozusagen die besten vegetarischen Gerichte, die sie je gegessen hat…).
Zur Preisorientierung: Softdrink 5,50 $, 1,5 Ltr. Wasser 3,50 $, Cappu 5,50 $, Presso 4,50 $, Glas Rotwein 9 bis 15 $, Flaschenweine beginnen bei etwa 80 $ bis fast unbegrenzt.
WLAN kann kostenlos im Resti und der Bar empfangen werden, wir hatten sogar am Strand und teilweise auf der Terrasse (3. Bungi von der Bar aus) einen Empfang.
Es werden auch Ausflüge angeboten, wir haben aber keinen gemacht. Außerdem besteht ein regelmäßiger und kostenloser Shuttle zur Nachbarinsel Vabbinfaru, welchen wir auch nicht in Anspruch genommen haben.
Außer einmal die Woche Bodu-Beru gibt es keine organisierte Touribespassung auf der Insel, das ist auch ein Genuss.
Es gäbe jetzt noch viele andere angenehme Kleinigkeiten zu nennen, wie z.B. jeden Abend ein geschmücktes Bett mit einem kleinen Geschenk, oder die erfrischenden Tücher, die jedes Mal beim Mittag- und Abendessen gereicht werden und, und, und....
Auf alle genannten Preise (auch die der Taucherei) wird keine Service-Charge zugeschlagen und auch nicht die neue Steuer von 3,5 %. Sie sind enthalten und werden auf der Endrechnung aber gesondert ausgewiesen. Außerdem wird automatisch 1 $ pro Tag und Zimmer für die Schilkrötenfarm (Vabbinfaru) in Rechnung gestellt, welches man auf Wunsch jedoch widerrufen kann.
Die Taucherei jetzt in Ich-Form, weil nur einer von uns taucht.
Die Tauchschule heißt nicht Tauchschule, sondern es handelt sich hier um ein Marine-Center, das zusammen mit der Nachbarinsel Vabbinfaru vom Hotel betrieben wird. Normalerweise gehört ja zum Tauchen ein gemütlich langsames Tauchdhoni. Dort ist es ein sehr großzügiges, modern ausgestattetes und schnelles Boot; mir hat mal einer gesagt, es hätte so was von Raffaello-Werbung, kommt auch ein bisschen hin. Im Nachhinein muss ich sagen: sch…. auf die Nostalgie, das Boot ist klasse! Auf dem Boot gibt es Mineralwasser und nach dem tauchen eine Fruchtplatte, natürlich auch Handtücher.
Man kann sich in eine Liste eintragen (die Tauchplätze sind dann bekannt), bzw. man wird gefragt, ob man mit möchte, den Rest macht die Basis. Heißt, das Equipment wird aufs Boot gebracht und montiert, nach dem Tauchen abmontiert, in die Basis zurückgebracht, ausgewaschen und eingelagert.
Es wird am Morgen ein 2-Tank-Dive, meist gemeinsam mit der Nachbarinsel, durchgeführt. Es wird nur in Gruppen mit Guide getaucht, alle bekannten und guten Spots werden auch angefahren. Die Regelungen sind etwas ungewohnt, so ist der erste Tauchgang auf 50 Minuten begrenzt, der zweite meist auf 55 Minuten und 20 Meter. Wenn einer in der Gruppe den Tank leergenuckelt hat, wird komplett aufgetaucht. Da der erste Tauchgang schon meist ein anspruchsvoller ist, war es sehr häufig, dass der Tauchgang nach 40 Minuten beendet war. Hier könnte organisatorisch seitens der Basis etwas „nachgearbeitet“ werden, das ist aber schon das Einzige, was an der Basis auszusetzen ist. Logischerweise hat der zweite Tauchgang (wie auf fast allen anderen Basen, die ein 2-Tank anbieten) was von Kindertauchen, deshalb mag ich auch grundsätzlich diese 2-Tank-Dives nicht!
Am Nachmittag ist zwar auch ein Bootstauchgang vorgesehen, ich habe jedoch nie ein Boot fahren sehen. Schon beim Morgentauchgang waren eher selten mehr als 4 Taucher an Bord.
Das Hausriff hat 4 Einstiege und kann mit Buddy jederzeit betaucht werden. Hat man keinen Buddy, geht ein Guide von der Basis jederzeit (nach Verfügbarkeit) mit, keine Extrakosten. Direkt vor der Basis liegt ein kleines und interessantes Wrack (ganz unten, 26 Meter), dort waren immer 3 sehr zutrauliche Rotfeuerfische, ein Frogfisch, ein fotogeiler Oktopus und meist 1 bis 3 Ammenhaie anzutreffen. Auch andere Haie oder Rochen habe ich dort immer getroffen. Überhaupt ist das Hausriff DAS regenerierteste, das ich nach der Korallenbleiche je gesehen habe und natürlich unbeschreiblich schön. Es gibt kaum abgestorbene Korallen; kennt man die Riffe vor der Bleiche nicht, fallen einem die gar nicht auf. Ich habe alleine am Hausriff 6 Tauchgänge gemacht, so was ist ein Novum bei mir. Von Bungi 1 bis 45 kann man das Hausriff in einer Tiefe von 12 bis 15 Metern (tiefer lohnt nur am Wrack) in 80 Minuten taucherisch fast umrunden. Die meisten Haie habe ich im Übrigen bei den Tauchgängen am Hausriff gesehen, teilweise ganz stattliche Schwarzspitzenhaie. Es gibt auch kleinere Steilwände am Hausriff, eigentlich hätte ich dort viel öfter tauchen gehen müssen, vieles habe ich bestimmt nicht gesehen.
Für das Schnorcheln gilt im Prinzip das Gleiche. Wunderbare und regenerierte Korallen fast rundum, Haie, Schildis, Fischschwärme. Vor allem die Südwestseite hat mir besonders gut gefallen. Lediglich direkt am Steg ist es korallentechnisch nicht der Bringer, dort sind aber viele Fischschwärme. Dort sind auch Metallgestelle versenkt (wie auch in der Lagune direkt vor der Basis), die das Korallenwachstum anregen, und diese bieten auch Schutz von so manchem Viehzeugs. An der Riffkante kann man die Insel in sportlichen 60 Minuten komplett umschnorcheln, natürlich je nach Fische gugge auch länger oder je nach Größe und Menge der Haie auch bei manchen viel schneller.
Die Tauchpreise sind nach Anzahl gestaffelt und können auf der Homepage von Ihuru nachgelesen werden. Ab 25 Tauchgänge werden bei eigenem Equipment 56 $ pro Tauchgang fällig, plus 20 $ für das Boot für einen 2-Tank-Dive (das steht nicht auf der Homepage), Nitrox ist kostenfrei.
Fazit:
Es soll bitte keiner meinen, Ihuru sei eine 5-Sterne-Insel. Wer mit dem Gedanken dort hin fährt, wird vor allem schon bei den zu klein geratenen Zimmern enttäuscht werden. Ihuru ist aber nicht nur optisch was ganz Besonderes, sondern auch das ganze „drumherum“, was schwer zu beschreiben ist und es ist uns sehr schwergefallen, diese Insel zu verlassen!
Thomas und Sabine