Geschrieben von ewu am 18.08.2010 um 12:02:
Reisebericht: Velidhu 15.06.2010 - 05.07.2010
Velidhu Juni/Juli 2010 – es war einfach toll
Seit sieben Wochen sind wir von unserem Zweiten und wiederholt traumhaften Maledivenurlaub zurück. Wie bereits nach der Rückkehr von Hakuraa brauchten wir einige Tage, um uns zu sammeln und das Erlebte zu verarbeiten. Die nachfolgenden Eindrücke geben unseren Standpunkt wieder. Ein Vergleich zu Hakuraa wird, wo notwendig, eingeflochten.
Kurze Vorgeschichte
Nach einer recht unkomplizierten Buchungsphase (man hat ja schon Übung) hatten wir uns bereits im November 2009 letztendlich für Velidhu entschieden. Auf unseren Wunschzettel standen noch Madoogali, Vilamendhoo, Eriyadu. Nach Forenrecherche und direktem Preisvergleich im Reisebüro sowie den von uns gewünschten Reisetermin incl. Urlaubszeit von 19 Tagen wurde von uns Velidhu gebucht. Eins bereits vornweg „Wir haben es nicht bereut und würden sofort wieder nach Velidhu reisen“.
Anreise und Ankunft
Mit der DB war die Zugfahrt von Burgstädt über Leipzig nach Frankfurt stressfrei. Gegenüber dem Flug vor zwei Jahren wurde uns vom Reisebüro der Flug mit Emirates incl. Zwischenstopp von drei Stunden in Dubai angeboten. Da wir noch nicht mit Emirates geflogen sind, haben wir dieses Angebot angenommen. Es war eine gute Entscheidung. Zwischen Emirates und C liegen einfach Welten (Servicewüste Deutschland). Platzverhältnisse mit Beinfreiheit, Speisen und Getränke incl. Bedienung sind bei Emirates nicht zu beanstanden und im direkten vergleich zu C einfach auf einer anderen Stufe. Das Flughafenterminal in Dubai war für uns Erstbesucher an diesem Ort schon ein Erlebnis (trifft auch auf den Rückflug zu).
Nach rund drei Stunden Aufenthalt ging es weiter nach Male. Pünktliche Landung mit einem schönen Landeanflug bei recht guter Sicht auf die Inseln. Passkontrolle und Kofferausgabe verliefen problemlos. Ebenso das Umsetzen zum MAT Terminal. Nach weiteren 30 Minuten durften wir schon in den Wasserflieger einsteigen und waren ca. 10.15 Uhr bereits auf Velidhu und genossen das erste Bad im Indischen Ozean gegen 11.00 Uhr.
Die Begrüßung erfolgte sehr freundlich und mit kühlem Erfrischungstuch einschließlich Begrüßungsgetränk. Nach einer kurzen Einweisung zum AI, Spa usw. durch das Management und der Schlüsselübergabe nahmen wir unseren Bungalow für 19 Tage in beschlag.
Bungi
Meine voraus gesandte E-Mail mit der Bitte um einen Bungi zwischen 156 und 177 konnte leider nicht entsprochen werden. Uns hatte man den Schlüssel für die Nr. 136 in die Hand gedrückt. Auch hier waren wir über den gesamten Zeitraum sehr zufrieden. Nr. 136 war innen mit neuem Farbanstrich versehen. Das geräumige und renovierte Bad war im Vergleich zu Hakuraa in einem wesentlich besseren Zustand.
Der Bungi war für unseren Anspruch und Geschmack zweckmäßig eingerichtet. Sicher wäre ein Schrank mit noch mehr Fächern und Zimmersafe komfortabler, aber für unsere Bekleidung hat es völlig ausgereicht.
Die Klimaanlage war etwas laut (nicht das neueste Modell). Wir haben sie jedoch nur bei Abwesenheit vor dem Nachtschlaf eingeschalten. Sonst brauchen wir sie nicht.
Der Strandabschnitt vor 136 ist zwar nicht sehr breit, wir sind damit aber sehr gut klar gekommen. Uns hat der kurze Weg von rund 15 m bis ins Wasser ausgesprochen gut gefallen.
Der Sand war im Vergleich zu Hakuraa feiner und weißer. Sicher sind die Wellenbrecher in einiger Entfernung etwas störend. Sie dienen jedoch der Stabilisierung der Insel. Dafür muss man einfach Verständnis aufbringen. Manche Ostseeinsel würde ohne ihre Buhnen und Wellenbrecher nicht mehr in der bekannten Form existieren.
Die Lage von 136 war in Bezug auf Geräusch- und Geruchsbelästigung (Laubverbrennung) weniger kritisch. Sicher hört man den Wasserflieger, aber diese Geräuschkulisse ist nur kurz. Die WB’s sind diesbezüglich sicher als lauter zu betrachten. Ungeziefer konnten wir in den drei Wochen im Bungi, von wenigen großen Ameisen und einem sehr kleinen Gecko nicht feststellen.
Nach dem wir hier einen Strandbungi hatten, wird für künftige Maledivenurlaube sicher kein Wasserbungi (Hakuraa) wieder gebucht.
Verpflegung
Auf Grund der guten Erfahrungen mit AI von Hakuraa hatten wir auch auf Velidhu AI gebucht. Der geringe Aufpreis hat sich gelohnt. Im Vergleich zu Hakuraa kommen wir einhellig zum Fazit: „Wir haben sehr gut, sehr abwechslungsreich und besser gegessen. Die gebotenen Speisen (Mittag und Abend) waren noch besser als auf H. Das AI-Angebot enthält Frühstück, Mittagessen und Abendbrot, dazu alle nichtalkoholischen Getränke sowie Bier, Rot- Weißwein (alle genießbar) und ein ausgesuchtes Angebot an Drinks an der Mainbar.
Das Frühstück ist sicherlich für viele Urlauber aus dem deutschsprachigen Raum etwas bescheiden. Aber das Angebot ist dennoch so umfangreich, das auch die Müsli-Fraktion auf ihre Kosten kommt. Ob Omelett oder Spiegelei, wenig Käse- und Wurstsorten oder süße Zutaten waren täglich im Angebot. An den verschiedenen Brotsorten (hell bis dunkel) gab es nichts auszusetzen.
Mittagessen und Abendbrot werden in Büffetform angeboten. Eine gewisse Wiederholung konnten wir über die 19 Tage feststellen. Wir haben es nicht geschafft, innerhalb dieser Zeit aus jeder Schale, Pfanne usw. alles zu kosten. Für scharfe Gaumenfreuden, Fleisch-, Geflügel- Fischesser mit den passenden Beilagen, Reis und Spagetti in verschiedenen Variationen, Nudeln, Kartoffelecken und Gemüse wurde ebenso gesorgt, wie für Vegetarier. Die Salatbar war stets umlagert. Als leidenschaftlicher Fisch-/Garnelenesser bin ich voll auf meine Kosten gekommen. Das „Live-Kochen“ nach Regionen verdient eine extra Anmerkung – einfach Toll. Besonders die gebotenen Fleischgerichte sind im Vergleich zu Hakuraa wesentlich besser angeboten worden. Manche Fleischgerichte (Schuhsohle) konnte man auf Hakuraa kaum genießen. Die „süße Theke“ als Abschluss erfreute sich besonderer Beliebtheit bei allen Urlaubern und lies auch meine Pfunde etwas anwachsen. Aus unserer Sicht gebührt den Köchen und dem nicht zu übersehenden Küchenchef ein extra Lob.
Zu empfehlen ist das Dinner am Strand. Es war von den Sandflohbissen an den Beinen meiner besseren Hälfte abgesehen, sehr gut.
Die Bauform des Restaurants mit gefliestem Boden und die Zweiteilung (Raucher/Nichtraucher) fanden wir als gut. Das Restaurant von Hakuraa vermittelte immer einen gewissen kantinenhaften Charme.
Mit unseren Kellner „Rasheed“ und den Köchen hatten wir viel Spaß. Rasheed war stets sehr zuvorkommend und bemüht, seine Deutschkenntnisse zu verbessern.
In der Summe können wir nur sagen: „Alles Top, alles mehr als Lecker“. Wer bei diesem Angebot nichts findet, sollte zu Hause bleiben.
Aktivitäten und Schnorcheln
Da wir nur Schnorcheln, kann eine Bewertung der Tauchbasis nicht erfolgen. Eine kritische Anmerkung zum Videoabend der Tauchbasis in der Mainbar erspare ich mir. Es war für uns einfach eine absolute Bereicherung, eine Insel mit tollem Hausriff zu besuchen. Unsere täglichen Schnorcheltouren erstreckten sich von wenigstens 45 min bis zu über 2 Stunden (je nach Sicht- und Wellenverhältnissen). Hier kann H durch das fehlende Hausriff trotz gebotener Schnorcheltouren und teilweise besserer Sicht an den angefahrenen Spotts nicht mithalten.
Von den Erlebnissen am Hausriff (Adlerrochen, Weißspitzenriffhaie, Schildkröten, Steinfisch, Riesenmuränen, großen Papageifischen, Schulen von Weißkehldoktorfischen) um nur eine kleine Auswahl zu nennen, zehren wir gern bei der Bild- oder Videobetrachtung. Am letzten Tag vor der Abreise konnte ich nochmals mit einer Schildi ca. 15 min Schnorcheln - einfach toll. Mit meiner neuen Kamera (FUJI F200 EXR mit UW-Gehäuse) habe ich keinen Fehlkauf getan. Für die teils ungünstigen Lichtverhältnisse (schlechte Sicht und Bewölkung) sind nicht wenige gute Fotos entstanden.
Neben dem optisch erkennbaren Korallenwachstum waren leider auch Abbrüche von Tellerkorallen und „Rifftrampler“ festzustellen.
Zu wünschen ist ein zweiter Kanal zum Durchschwimmen des Außenriffs auf der Südseite um das nicht ungefährliche Überschwimmen der Riffkante (fällt bei uns aus) sowie das Rifftrampeln zu vermeiden. Meine Touren wären dann zeitlich noch ausgedehnter abgelaufen. Sicherlich gäbe es vom Hausriff und den Erlebnissen noch mehr zu berichten, will es dabei mit dem noch folgenden Highlight der Mantatour aber belassen.
Unangenehm und sehr kritisch empfanden wir den Jetskibetrieb vom Sportcenter. Zum Glück nutzten ihn nur sehr wenige Urlauber. Besonders kritisch ist das Fahren an der Außenriffkante, wie selbst erlebt, zu betrachten. Mit diesen Geräten wird die Unterwasserwelt zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen. Schäden an den Riffs und den Fischbeständen sind somit vorprogrammiert, von der Lärmbelästigung will ich gar nicht erst sprechen. Wir fragen uns manchmal, ob man jeden Trend der Tourismusbranche überall anbieten und verkaufen muss?
Nach einigen Tagen mit Bewölkung, Regenschauern und Wind buchten wir am Wassersportcenter die angebotene Mantatour. Wir vier Mantatouris hatten an unserem Vormittag nördlich von Velidhu sowohl mit dem Wetter als auch den gesehenen Objekten der Begierde viel Glück. Es war einfach toll mit diesen Riesen zu Schnorcheln. Da ich die meiste Zeit allein im Wasser war, gab es keine Störungen und man konnte die „Flattermänner“ bei der Nahrungsaufnahme an der Wasseroberfläche sowohl vom Boot als auch beim Schnorcheln sehr gut beobachten. Aus meiner Sicht sind einige gute Fotos und auch kleine Videos entstanden. Waren am Anfang der Tour nur zwei Mantas zu sichten, gesellten sich gegen Ende noch weitere Sieben dazu. Fazit – einmaliges Erlebnis.
Insel und Personal
Die gesamte Insel ist mit reichlich Grün bewachsen. Velidhu zeigte sich in einem gepflegten und sauberen Zustand. Sicher würde eine Beräumungsaktion im Staffbereich den Gesamteindruck noch verbessern. Dem Management und dem gesamten Team muss man Lob und Respekt für den aus unserer Sicht reibungslosen Betrieb zollen. Während unseres Aufenthaltes erfolgten an einigen Strandbungis die Erneuerung der Dacheindeckung sowie Gehölzpflegearbeiten, ferner Renovierungsarbeiten an Bungis innen und außen. Alle Arbeiten erfolgten so, dass man kaum oder nicht gestört wurde.
Als sehr positiv ist zu erwähnen, dass es auf der Insel nur wenige Mücken gab. Zumindest haben mich keine gepiesackt. Durch die Niederschläge war der Mann mit der Rückenspritze (Chemische Keule) öfter unterwegs. Ein Problem tritt im gesamten Mainbarbereich, (besonders die Terrasse) mit Sandflöhen auf. Nach den Bissen an unseren Beinen haben wir den Bereich mit Erfolg gemieden.
Bei unseren Roomboys, die nach 14 Tagen wechselten, war die Qualität der Arbeit differenziert. Die Bewertung ist keinesfalls auf die Sauberkeit im Bungi anzuwenden. Diese war immer in Ordnung und nicht zu beanstanden. Es waren gewisse Kleinigkeiten (z.B. Bettdekoration am Abend), die eben auffallen. Ansonsten gab es am Personal und an der Arbeit nicht auszusetzen.
Mit Trinkgeld (Roomboy, Kellner, Köche) haben wir nicht gezaudert.
Unterhaltung
In der Mainbar spielt sich die Abendunterhaltung von Disko, Krabbenrennen, Bingo, Videoabend von Eurodivers usw. ab. Alles verläuft unaufdringlich. Über eine zu hohe Lautstärke haben wir nicht s bemerkt. Lag sicherlich an der Lage von B 136. Die Drinks an der Bar waren von einigen Ausnahmen abgesehen genießbar. Gäste, die über die Stränge schlugen, konnten wir nicht ausmachen.
Spa
Das Spa ist zu empfehlen. Die Thaimassage an einem der stark bewölkten Nachmittage war eine Wohltat.
Wetter
Wir wussten, dass wir wieder während der Regenzeit unseren Urlaub auf den Malediven verbringen würden. In den 19 Tagen hat es an 10 Tagen mit unterschiedlicher Dauer und Intensität geregnet. Die Regenddauer reichte von wenigen Minuten bis mehrere Stunden.
Mit dem Wetter waren wir in der Regenzeit trotzdem zufrieden. Leider sind viele UW-Bilder nicht so toll und der Bewölkung und Trübung des Wassers geschuldet. Unseren positiven Gesamteindrücken und dem Erholungseffekt tut dies jedoch keinerlei Abbruch.
Urlaubsgäste
Mehr als 60 % der Urlauber kamen aus dem deutschsprachigen Raum. Die übrigen Gäste waren aus Großbritannien, Italien, Frankreich, Niederlanden und dem asiatischen Raum. Den Altersdurchschnitt möchten wir als sehr gemischt bezeichnen. Es waren sehr angenehme Miturlauber.
Abreise
Die Abreise und der Rückflug führten uns mit Start der MAT-Maschine 6.45 Uhr zurück nach Male. Wir wurden 5.10 Uhr geweckt. Frühstück gab es ab 5.30 Uhr. Der Rückflug mit Emirates mit Zwischenstopp von 1,5 Stunden in Dubai verlief problemlos mit früher Landung in Frankfurt.
Fazit
In der Summe aller Eindrücke, Erlebnisse, dem sehr guten Essen und der Erholung können wir Velidhu sehr empfehlen. Es war trotz gewisser Regentage oder –stunden ein super Urlaub. Wir erinnern uns täglich mehrfach an die schöne Zeit. Die Virusinfektion bleibt erhalten.
ewu