Geschrieben von schnucki am 05.01.2006 um 19:06:
Reisebericht: Embudu vom 9.12. bis 18.12.05
Da wir uns äusserst kurzfristig für das Reiseziel Malediven entschieden, vergessen wir einfach die Reisezeit von 24h hin und 30h (von Tür zu Tür) zurück. Die Emirates haben es uns auch so angenehm wie möglich gemacht, gab nix zu meckern!
Gleich zu Beginn, Embudu ist eine sehr schöne Insel, der Abschied fiel uns nach nur einer Woche Aufenthalt sehr schwer. Aber nun unsere Bewertung im Einzelnen:
Bungalow: Wir hatten die Nr. 95. Er war klein, neu geweißt, mit lauter Klimaanlage, Ventilator, kleinem Kühlschrank, Fön, sehr hellhörig, offenem Bad mit Warmwasserdusche und wie bereits im Forum beschrieben, leicht zu manipulierenden Steckdosen (Adapter kann zu Hause bleiben), Terrasse mit Tisch und Stühlen und nur 20 m von einer kleinen Strandbucht entfernt - also genial -.
Restaurant: Man wird als Neuankömmling plaziert, ein eventueller Platztausch ist aber kein Problem. Die einmal eingenommenen Plätze und seinen Kellner behält man bis zum Urlaubsende. Unser Kellner Mesru war sehr freundlich und bemüht, die Namen seiner Gäste richtig auszusprechen und sein Deutsch zu verbessern. Das in Buffetform angebotene Essen war sehr reichhaltig, schmackhaft und abwechslungsreich. Jeder Abend hatte ein anderes Motto, welches aber nicht immer mit den angebotenen Speisen übereinstimmte. Wir fanden das Angebot an Fisch, Nudeln, Reis, Geflügel, Fleisch und Gemüse sehr interessant gewürzt und haben nie etwas nicht schmackhaftes gefunden. Die Süßspeisen und das Obstangebot (Melone, Ananas, Bananen, Grapefruit etc.) waren sehr lecker, hin und wieder gab es Eis.
Bar: Entgegen anderer Meinungen fanden wir das AI-Angebot völlig ausreichend und auch sehr angenehm. Wir hatten schließlich Urlaub und wollten nicht bei jedem Cocktail oder Drink nachrechnen, ob jetzt AI oder VP die bessere Wahl ist. Die Tagescocktails waren immer sehr süffig, wem es nicht geschmeckt hat, konnte schließlich zu Bier, Wein oder anderen Getränken wechseln. Nicht im AI waren Liköre, Champagner, Espresso, Milchshakes, Diät-Cola und frisch gepresste Säfte. Zweimal in der Woche gibt es einen Disko- bzw. Lifemusikabend. Es ist eine nette, aber für einige Gäste zu laute Abwechslung.
Gäste: Die Altersstruktur auf der Insel bewegt sich zwischen 30 und 70 Jahren, aber sehr ausgewogen, sowohl Paare als auch Alleinreisende. Für Kinder und jüngere Jugendliche ist die Insel nicht geeignet, da kein Pool und keine Animation vorhanden sind. In Richtung Weihnachtszeit kamen auffällig viele ältere Besucher ab ca. 50 Jahre. Die Urlauber waren überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum. Es waren aber auch Franzosen, Italiener und Japaner auf der Insel. Entgegen anderer Beobachter hat sich während unserer Urlaubszeit niemand direkt daneben benommen, weder hinsichtlich der Natur noch anderer Sitten.
(ab jetzt schreibt der Taucher
)
Personal: Freundlicher und Zuvorkommender gehts kaum. Ob es nun die arroganten Kellner in Ägypten, Spanien oder sonst wo sind, sollten sich nicht nur eine Scheibe von den Maledivern (wohl meist aus Sri Lanka) abschneiden. 5$ zum Anfang für Kellner, Roomboy und Rezeption und alles lief wie "geschmiert".
Reiseleiter: Den ominösen Mr. Dan von Sub Aqua bekamen wir nie zu Gesicht, war auch nicht nötig. Unseren Wunsch nach einem Hotelzimmer auf Male wegen 6 Std Aufenthalt vor Abflug äußerten wir telefonisch, er erfüllte ihn umgehend per Fax-Rückantwort. Ein vom ihm Beauftragter regelte in Male Ankunft und Abreise.
Sport: Volleyball, Badminton, Tischtennis sind möglich, wir waren aber zum Schnorcheln, Tauchen und Abhängen (Powerbeaching) dort. Außerdem gibt es auf der Insel ein kostenpflichtiges Spa-Center, welches die Gäste mit sehr angenehmen Massagen (auch mit Partner möglich) verwöhnt.
Tauchbasis: Selten habe ich so stressfrei getaucht wie bei Diverland! Nach dem Checkdive, wo auch alte Hasen mal wieder Maske ausblasen und Wechselatmung machen müssen, kann man am strömungsreichen Hausriff Tag und Nacht tauchen wie man Lust hat. Und so suchte ich mir spontan einen Buddy, fragte ob er Lust zum Nachttauchen hat, Tanks vor 21.00 Uhr rausgestellt (dann wird abgeschlossen), vorm Tauchen an der Tafel eingetragen damit man sieht "da sind welche unten" und los gings.
Abends wird an der Rezeption ausgehängt wo am Tag drauf die Bootsausfahrten hingehen. Man ist dann ohne Voranmeldung einfach kurz vor Abfahrt dort, alles wird zum Boot gebracht und wieder abgeholt, nur tauchen muss man noch alleine!
Highlights: Bootsausfahrten zum Mantaschnorcheln direkt vor der Insel und der Tauchgang am Embudu Express, welchen ich eher als Embudu Waschmaschine bezeichnen würde! Bei heftiger Strömung schnell auf 35m, irgendwo festhalten und die vor der Nase stehenden oder vorbeiziehenden Haie geniessen. Nach dem Loslassen heisst es schnell wieder ans Riff, durch die Fotoausrüstung hatte ich aber nur eine Hand frei und die andere griff einen losen Stein.... So flog ich halt einfach davon. Leider befand sich der Tauchplatz genau in der flimmernden Sprungschicht, weshalb einige der Fotos von dort, mit denen ich u.a. so nach und nach die Galerie füttern werde, unscharf aussehen, es aber nicht sind. Die Sicht war halt so.
Hausriff: Den Korallengarten würde ich eher als Schuttplatz bezeichnen, hier hat El Nino ganze Arbeit geleistet. Aber so langsam regt sich neues Leben. Dies tut dem Fischreichtum jedoch keinen Abbruch, man sieht auch beim Schnorcheln grosse Fischschwärme, Napoleons, Schildkröten, Muränen, einen riesigen Zacki, seltener Mantas und sogar ein grösserer Riffhai treibt sich dort herum (die Mami der vielen Babyhaie in Ufernähe).
Aussenriffe: Schöne Steilwände mit Überhängen (Lampe mitnehmen!) und intakten Korallen, grössere Mantas, Haie, Schildkröten, Netzmuränen, grosse Stechrochen etc. Überwiegend Strömungsgänge mit anschliessendem Einsammeln durchs Boot (Boje erforderlich). Sicht von Planktonsuppe bis glasklar.
Male: (Abreisetag) Im Hotel "Candies" Zi. Nr.1 tropfte mir beim Versuch ein Nickerchen zu machen Wasser ins linke Auge. Abschalten der Klima half nicht, umdrehen auch nicht da es trotzdem aufs Kissen tropfte... Wir schlenderten ca 2 Std durch die Stadt, extremer Verkehr, enge Strassen und Bürgersteige und ständig wurde man fast angefahren, kann man sich sparen.
Nun sind wir auch Maledivensüchtig!
Danke nochmal an Penguin (den falsch geschriebenen Watschelvogel
) für seine Organisationstalent, wir kommen sicher mal auf Dich zurück.
Blandina und Karsten
PS: Fotos kommen nach und nach, ab und zu mal reinschauen.