Geschrieben von Antjes am 11.11.2008 um 20:51:
Reisebericht: Ellaidhoo vom 23.10.-06.11.2008
Hier ist er nun, unser Reisebericht, Fotos für die Galerie folgen in den nächsten Tagen:
Anreise:
wie sonst auch immer mit Non-Stop-Flug von Frankfurt nach Male mit Condor, an XXL-Sitze o.ä. war aufgrund unserer Last-Minute-Buchung nicht zu denken gewesen. Am Flughafen Frankfurt, Check-In Condor herrschte schon ein ziemliches Chaos, da Condor einen "Maschinenwechsel" durchgeführt hatte, sprich die Bestuhlung war wegen Einbau der neuen Premium Economy Class geändert worden. In unserem Flieger fehlten 6 Plätze der Comfort Class, die neue Premium Economy Class war noch nicht eingebaut und sämtliche Sitzplatzreservierungen wurden neu verlost. Man erhielt also am Schalter irgendwelche Plätze, was natürlich zu endlosen Diskussionen mit den Fluggästen führte, woraufhin wir auch mit 1 Stunde Verspätung von Frankfurt Richtung Malediven flogen.
In Male angekommen dauerte die Einreiseprozedur erfreulicherweise nur 15 Minuten, das Gepäck war auch schnell da und bereits um 10 Uhr ging es dann los mit dem MAT-Flieger Richtung Insel. Dort angekommen, wurden wir auf der recht wackeligen Plattform ausgeladen, hier wurde uns erstmals der sehr kräftige Wind bewußt, war beim Flug von niemanden bemerkt worden. Die Plattform schaukelte dermaßen hin und her, dass wir und unser Gepäck in Kürze durchnäßt waren. Der starke Wind hielt auch noch die nächsten 3 Tage an, jedoch hatten wir während der 2 Wochen fast ausschließlich blauen Himmel und Sonnenschein, nur einmal in der Nacht Regen.
Insel:
Elllaidhoo ist eine recht schön bewachsene Insel, die jetzt jedoch unseres Erachtens zu dicht bebaut ist. Die viel beschriebene Mauer stört natürlich schon die Optik, ist jedoch dringend notwendig. Die Insel befindet sich am Rand des Atolls und ist kräftigen Strömungen ausgesetzt.
Es wurde täglich kräftig Laub gefegt (hierzu wurden morgens verschleierte Frauen, jede mit einem eigenen Besen bewaffnet, auf die Insel gebracht), was jedoch zur Folge hatte, dass Steine und Korallenstücke freigelegt wurden, so dass man sich öfter mal den Fuß angestoßen hat. Jemand hatte sich sogar einen rostigen Nagel am Strand eingetreten.
ALSO KEINE WIRKLICHE BARFUSSINSEL - FLIPFLOPS MITNEHMEN!
Bungalows:
Es gibt jetzt nach dem Umbau insgesamt 112 Zimmer in 4 Kategorien:
1.
28 Superior Rooms: diese befinden sich im Osten der Insel in 7 doppelstöckigen Gebäuden (jeweils 4 Zimmer), hier gibt es relativ wenig Strand.
2.
24 Standard Bungalows: als Doppelbungalows gebaut, sie befinden sich in zweiter Reihe, von der Lage her besonders unschön sind die Nummern 101 - 106, da diese sich hinter der Poolbar bzw. dem Malamathi Restaurant befinden.
3.
24 Wasserbungalows: neu, als Doppelbungalows gebaut, recht seltsame Optik. Kein direkter Zugang zum Wasser möglich.
4.
46 Beach Bungalows: einzelstehend. Wir hatten unseren Wunschbungalow Nr. 309 zwischen Tauchbasis und Wasserbungis, unserer Meinung nach am schönsten Strandabschnitt. Ausstattung mit Terrasse (diese war etwas sparsam nur mit einer Bank möbliert), halboffenem Bad mit Dusche/WC/Waschbecken/Fön, Deckenventilator und Klimaanlage, Kühlschrank, Minibar, Telefon, Safe, Wasserkocher mit Tee und Kaffee.
Unser Bungalow war wohl relativ neu renoviert, die Betten waren dabei leider vergessen worden. Auf Angaga beschwert man sich gerne immer über die zu harten Matratzen, hier waren diese eher zu weich, außerdem quietschte es bei jeder Bewegung.......
Leider waren vom Room Boy im Zimmer jede Menge Mottenkugeln ausgelegt worden, unsere Kleidung riecht teilweise heute noch danach. Die anwesenden Kakerlaken haben den Geruch jedenfalls nicht überlebt, die im Bad lebenden Ameisen hat es weniger gestört.
Übrigens wurde auf der Insel alle paar Tage kräftig gegen Mücken gesprüht.
Restaurant/Bar:
1. Malamathi Restaurant: Alle Gäste der Wasserbungis speisen hier in dem etwas vornehmeren Seafood-Restaurant, gegen Aufpreis ist dies natürlich jedem anderen Gast auch möglich, allerdings nur mit Vorreservierung.
2
. Madi Restaurant (Main Restaurant): Der Rest nimmt seine Mahlzeiten hier ein, ausschließlich Buffet. Das Essen war sehr abwechslungsreich, wir haben in 14 Tagen kaum einmal Wiederholungen gehabt, es wird den sehr unterschiedlichen Nationalitäten Rechnung getragen, es gibt Salat-Buffet (klein) und täglich 2 Suppen, Fleisch und Fisch wurde gegrillt, als Beilagen gab es Gemüse und Kartoffeln/Reis, es gab die Pasta-Ecke mit 2 Nudelgerichten, indische Abteilung und das von uns meist bevorzugte Thai-Gericht, welches immer im Wok zubereitet wurde. Desserts gab es natürlich auch (Kuchen, Früchte und irgendwelche Cremes/Mousse und auch Käse).
All Inclusive:
Hier war folgendes enthalten: Hauswein weiß und rot im Glas - Bier -
Soft Drinks (Fanta, Coke, Sprite), Mineralwasser (in Flaschen) - Tee, Kaffee (kein Espresso, kein Capuccino) - "Regular Brand of Liquor" sprich Brandy, Whisky, Gin, Vodka, jedoch nur asiatische Marken, Cocktails von der speziellen Cocktail-AI-Liste wurden z.B. nicht mit Bacardi gemixt. Außerdem gab es noch Snacks um 10.00 Uhr, 16.00 Uhr und 22.30 Uhr jeweils in der Bar. Mini-Bar war in AI nicht enthalten.
Getränkepreise waren ansonsten "normal": Wasser 1,5 Ltr: 3,50 USD,Softdrinks 3,50 USD, Bier 4,50 USD, Cocktails 8-10 USD.
Zum Abendessen spielte eine maledivische Band ca. 1 Stunde Songs der 60-er- und 70-er Jahre, war sehr schön, auch nicht zu laut.
Was uns gar nicht gefallen hat:
Öffnungszeit des Restaurants morgens erst um 7.30 Uhr. Der Eingang des Restaurants war morgens mit einer Kette versperrt, zusätzlich wurde noch ein besonders unfreundlicher Ober platziert, der die Kette noch bewacht hat. Obwohl alle Köche parat standen und alles aufgedeckt war, gab es ständig Diskussionen mit diesem Ober, der das Restaurant partout nicht öffnen wollte, weil es seiner Meinung noch nicht an der Zeit war. Das ganze war ziemlich albern, zumal wir um 8.15 Uhr spätestens an Bord der Dhonis sein mußten und einfach nur in Ruhe frühstücken wollten.
Staff/Servicepersonal:
Mit Ausnahme des o.g. selbsternannten Türstehers war das Servicepersonal auf der Insel sehr sehr freundlich und hilfsbereit.
Gäste:
Ausgeglichener Anteil an Deutschen, Schweizern, Österreichern, Italienern, Russen, Engländern, Franzosen, einige Japaner. Leider überwog in 2. Woche deutlich der Anteil der russischen Gäste, möchte hier aber nichts weiter berichten, nur, daß sämtliche Vorurteile wieder einmal bestätigt wurden, leider.
Unterhaltung:
An einigen Abenden wurde Unterhaltungsprogramm angeboten: Diver´s Night, Krabbenrennen, Bingo etc. Jeden Abend um 18.30 gab es Fütterung der Stachelrochen neben der Bar. Außerdem wurde kräftig geworben für Lobster Dinner im Malamathi Restaurant (wäre auf Wunsch auch am Strand serviert worden). Wir haben es ausprobiert und finden, es hat sich gelohnt: 4 Gänge mit Suppe, Vorspeise, Lobster und Dessert, pro Person 50 USD Aufpreis).
Die Krönung der Unterhaltung war dann das Halloween Dinner plus Party am 31.10. (uaaaaahhhhhh), wo die Ober entsprechend kostümiert waren. Danach gab es Musik der 80-er Jahre .....
Tauchbasis:
Auf Ellaidhoo gibt es die Tauchbasis/Tauchschule "Dive and Sail" unter der Leitung von A. Straub. Die Tauchbasis ist recht gut organisiert und großzügig eingerichtet. Genügend Platz für eigene und Leihausrüstung. Es werden nummerierte Boxen zur Verfügung gestellt, die auch mit an Bord genommen werden. Vergleich mit Angaga (muß einfach sein):
Erfreulicherweise gibt es auf Ellaidhoo Duschen und Toiletten, was wir auf Angaga immer vermissen. Jedoch: Auf Angaga werden bei Bootstauchgängen immer frische Handtücher und Mineralwasser an Bord bereitgestellt, was auf Ellaidhoo leider nicht der Fall war. Also 1:1.
Einweisung in den Tauchbetrieb und Briefing der Tauchgänge war professionell, wenn nötig wurden die Briefings in 3 Sprachen abgehalten, deutsch, englisch, japanisch. Nitrox for free, sehr erfreulich, jedoch gab es in der Mehrzahl nur 10-Liter-Flaschen, die meist auch noch schlecht gefüllt waren. Da die Tauchschule zu unserer Zeit nicht ausgebucht war, gab es kein Problem, wer unbedingt eine 12-Liter-Flasche gewollt hat, hat auch eine bekommen. Aber in Stoßzeiten gibt es hier bestimmt Diskussionen!
Besonders hervorheben möchte ich die beiden wirklich sehr freundlichen und hilfsbereiten "Boys" der Tauchschule MAYNA und ROKON, die den ganzen Tag den Tauchern ihre Kisten transportiert, die Flaschen für das Hausrifftauchen und anderes zu den Einstiegstellen geschafft haben und dabei immer gut gelaunt waren.
Vormittags wurden grundsätzlich 2-Tank-Dives angeboten mit dazwischen 1 Stunde Oberflächenpause, nachmittags fanden Fahrten um 15.00 Uhr mit je einem Tauchgang statt. Preis für die Bootsfahrten: 13 USD für den einzelnen Tauchgang (nur nachmittags) und für die 2-Tank-Dives vormittags insgesamt 18 USD.
Es war uns manchmal unverständlich, daß die Tauchgänge, zumindest der erste am morgen immer kräftig gegen die Strömung geführt wurden, fast ausschließlich auf 30 Meter (wegen irgendwelcher Gitarrenhaie, die sowieso nicht da waren). Wir hatten uns deshalb ab dem 2. Tag grundsätzlich von den Guides abgemeldet, da wir keine Lust hatten, bereits nach 35 Minuten wieder aufzutauchen
. Hierdurch ist uns evtl. der ein oder andere hellblaue Anglerfisch, der sich in einer hellblauen Weichkoralle befand, entgangen, so what!
Tauchplätze:
Es war wirklich der Hammer, aber bis auf Walhai und Mantas war wirklich alles vorhanden. Wir haben in den letzten Jahren auch im Ari-Atoll noch nie so viele Haie, auch Grauhaie gesehen, wie auf nahezu jedem Tauchgang, den wir in den 2 Wochen dort gemacht haben. Für Mantas war es noch etwas früh im Jahr, wir hatten 2 x einen an der Oberfläche gesehen, einmal konnen wir mit einem schnorcheln. Der bzw. die Napoleons bei Fish Head waren echt klasse, am letzten Tauchtag hatten wir ein Rendezvous mit den großen, der uns 20 Minuten begleitet hat. Ja, und die angefütterten Stachelrochen am Hausriff waren auch lustig, manchmal waren sie fast zu vertraut mit uns, sind einem ganz schön auf die Pelle gerückt.
Fazit:
Schön bewachsene Malediven-Insel, Vogelparadies, etwas zu dicht bebaut, mit einem Pool, den eigentlich keiner braucht, mit abwechslungsreicher Küche und einem wirklich traumhaften Hausriff für Taucher und Schnorchler.