Geschrieben von Jade am 23.05.2007 um 12:25:
Reisebericht: Makunudu vom 17. April bis 8. Mai 2007
Anreise: Mit Emirates ab Zürich via Dubai (ca. 3 Stunden Aufenthalt) weiter nach Male. Der Flug verlief ohne besondere Vorkommnisse. Das Unterhaltungsangebot (Filme, Musik, Spiele) bei Emirates ist gut und umfangreich. Pünktliche Landung auf Hulule bei strahlend schönem Wetter. Sofortige Begleitung zum Speedboot. Auf dem Boot waren ca. 8 Personen, wobei alle, ausser wir 2, Bodu Hithi (Schwesterinsel von Makunudu) gebucht hatten. Zuerst wurde Bodu Hithi angefahren (Fahrt: ca. 45 Minuten). Weitere 15 bis 20 Minuten später sind wir auf Makunudu angekommen; dort wurden wir von der japanischen Gästebetreuerin freundlich in Empfang genommen.
Ankunft: Übliches Prozedere (kaltes Tuch, Begrüssungscocktail, Ausfüllen der erforderlichen Unterlagen etc.) und Einladung zu einer Info um 18.30 Uhr in der Bar.
Makunudu hat eine eigene Inselzeit. Die Uhren werden 1 Std. vorgestellt. Sonnenuntergang somit gegen 19.00 Uhr.
Insel/Strand: Die Insel befindet sich im Nord-Male Atoll, ist ca. 200 x 130m klein und sehr ursprünglich (in Sichtweite befinden sich Summer Island, Reethi Rah, Taj Coral und Eriyadu). Total 37 Einzelbungalows (keine Wasserbungalows, kein Pool, kein Spa). Das Inselinnere ist fast dschungelartig (dicht mit tropischen Pflanzen bewachsen), wirkt aber dennoch gepflegt und hat mir sehr gut gefallen (für mich eine typische Malediveninsel). Das heruntergefallene Laub wird liegen gelassen; nur die Wege werden vom Laub befreit.
Der gemauerte Bootssteg sieht zwar nicht ganz so schön aus, hat aber den Vorteil, dass dieser mit Sand bedeckt ist und man sich somit die Füsse nicht verbrennt, wie auf einem Holzsteg. Tischtennistisch, Badminton- und Volleyballfeld (in eher schlechtem Zustand - wurde nicht genutzt) vorhanden.
Makunudu ist keine „Spiegelei-Insel“ und kann daher am Strand nicht umrundet werden (geht an div. Stellen nicht). Wie auf den meisten Malediveninseln ist die Strandsituation teilweise prekär und hat Wellenbrecher erforderlich gemacht. Während unseres Aufenthalts hatten die Bungis 17 bis 21 die beste Lage (breiter Sandstrand vorhanden). Die auch sehr schön gelegenen Bungis 22 bis 32 hatten gegen Ende unseres Urlaubs nur noch wenig Strand. Die Strandsituation ändert sich bekanntlich laufend. War schon erstaunlich, wie gross alleine die Strandverschiebung während unseres 14-tägigen Aufenthalts war.
Strand: Der Strand ist sicherlich ein Negativ-Punkt von Makunudu (kein Puderzuckersand). Der Sand ist grösstenteils stark mit Korallenschutt vermengt. Barfusslaufen ist nicht immer angenehm (man muss gut schauen, wo man hintritt). Zum Schwimmen empfehlen sich Badeschuhe. Der Sandboden ist teilweise richtiggehend mit Korallenschutt zugedeckt. (Wer allerdings noch nie auf den Malediven war, wird das mit dem „Korallenschutt im Sand“ nicht als sonderlich störend empfinden. Das haben zumindest die von uns befragten Nachbarn gesagt).
Bungalow: Unser 1. Bungi war die Nr. 136. Nur ein paar Schritte vom Wasser entfernt (gleich bei der Lagune und beim Schnorcheleinstieg) und mit Holzterrasse. Die Holzterrasse hat uns nicht wirklich gestört, gestört hat uns aber, dass wir am Nachmittag fast keine Sonne mehr hatten und so sind wir am 2. Tag an die Rezeption marschiert und haben uns nach einem besser gelegenen Bungi erkundigt. So sind wir dann in die Nummer 20 gezogen und dort hat es uns sehr gut gefallen. Die Bungalows sind sehr schön und freundlich eingerichtet. Wie auch im Restaurant und in der Bar wurde hier für die Einrichtung hauptsächlich Holz verwendet. Zimmerausstattung: Bett, Schrank (wie auf den Malediven leider üblich mit zu wenig Regalen), Minibar, Telefon, kostenloser Safe, Wasserkocher (inkl. Tee und Kaffee), 2 Korbstühle, Tischchen und gut funktionierende leise Klimaanlage. Das Badezimmer (Fön vorhanden) ist zwar nur zu ¼ offen (leider kein direkter Blick in den Himmel), hat aber ein kleines „Gärtchen“, ist hell und zweckdienlich eingerichtet.
Leider fehlt auf der Terrasse ein „Gestell“ für die Flossen; diese müssen somit mit ins Bungalow genommen werden. Die Bungalows (alle in 1. Reihe) sind rund um die Insel verteilt.
Zu jedem Bungi gehören 2 robuste Holzliegen sowie 2 bequeme Auflagen, 2 Stühle und 1 Tischchen. Die Matten werden jeden Abend kurz nach Sonnenuntergang von den Bediensteten versorgt. Der Roomboy kommt 2x am Tag und wir haben das Bungalow jedes Mal in einwandfreiem Zustand vorgefunden.
Sandbar: Sehr schön mit Sandboden (innen) und einer Holzterrasse. Täglich von 16.00 bis 17.00 Uhr gratis Kaffee/Tee und Kuchen. Sehr nett. In der Bar sind nie viele Leute. Rascher und guter Service ist auch dort an der Tagesordnung.
Sonnenuntergangs-Bar: Befindet sich im Westteil der Insel. Täglich von ca. 18 bis 19.15 Uhr geöffnet.
Restaurant: Ebenfalls sehr schön und geschmackvoll eingerichtet mit Holzfussboden. Toller Ausblick aufs Meer. Es hat genug Tischchen um zu zweit zu sitzen. Frühstück und Mittagessen in Buffetform (grosse Auswahl). Abends gibt’s ein 4gängiges Menü; wobei man zwischen 3 Hauptgängen (Fleisch-, Fisch-, Pastagericht) auswählen kann sowie zwischen 2 Desserts. Dienstags BBQ am Strand bei schönem Wetter und freitags Maledivischer Abend (Buffet). Das Essen (Auswahl und Qualität) ist überdurchschnittlich gut. Evtl. Vorsicht geboten ist beim Beef (die Messer schwächeln;-). Alles sehr sauber und gepflegt. Man erhält keinen festen Platz zugewiesen. Man setzt sich dort hin wo Platz ist bzw. wo man will. Vor dem Mittagessen bringt einem der Kellner immer ein kaltes Tuch.
Aufenthaltsraum, Inselshop, Rezeption: offener Aufenthaltsraum mit gut sortiertem Bücherregal und Fernseher. Gleich nebenan befindet sich ein kleiner Inselshop und die Rezeption.
Ausflüge/Animation: Es werden div. Ausflüge angeboten. 1x in der Woche spielt in der Bar eine Live-Band. Animation hat während unseres Aufenthalts keine stattgefunden.
Hausriff: Entgegen vieler Meinungen hat Makunudu ein Hausriff. Dieses kann sogar betaucht werden und Schnorcheltouren können – wenn man das will – auf Stunden ausgedehnt werden. Das strömungsarme Hausriff ist jedoch nicht einfach steil abfallend wie das z.B. auf Embudu, Velidhu und Bathala der Fall ist, sondern stellenweise fast ein wenig „verzettelt“ und terrassenähnlich. Man sieht den Boden eigentlich fast immer. Tauchtiefe ist ca. 22 m. Hauptsächlich ist Kleinfisch anzutreffen (ohne Strömung bekanntlich nur wenig Grossfisch). Schildkröten haben wir jedoch auffallend viele gesehen (keine Schnorcheltour oder Tauchgang ohne Schildkröten!). Ansonsten gibt es noch eine schöne Adlerrochenfamilie (manchmal bis zu 6 Stk. zusammen), die ihre Kreise zieht. Ich persönlich mag etwas mehr „Action“. Aber insgesamt ist das Schnorcheln schön und das Hausriff ist wie die Insel: klein und fein.
Bei Ebbe ist es nicht ganz einfach zum Hausriff zu gelangen. Einen offiziellen Schnorcheleinstieg habe ich nur vor der 36 gesichtet. Bei Flut kann man problemlos über die Korallen schwimmen.
Tauchbasis (Dive Ocean): Basisleiter ist Yann aus F. Anfang Mai ist mit Andrea eine gute und erfahrene Tauchlehrerin aus Deutschland zum Team gestossen. Zudem ist noch eine japanische Tauchlehrerin vor Ort. Das Tauchteam ist sehr freundlich und zuvorkommend.
Kein Nitrox vorhanden. Getaucht wird mit12L-Stahlflaschen.
Leihequipment: 3 Tage vor unserer Abreise ist zum Glück das neue Material eingetroffen. Das war bitter nötig! 1 Tauchdhoni steht zur Verfügung. Durchschnittlich waren wir 6 Taucher. Die Tauchplätze werden richtigerweise – da nur 1 Dhoni zur Verfügung steht – dem am wenigsten erfahrenen Taucher angepasst. Bei einem Aufenthalt von 14 Tagen können sich die Tauchplätze mehrmals wiederholen. Die Tauchplätze sind Durchschnitt (schön ist das Hembadhoo Wreck, Madi Gaa und das Bodu Hithi Thila). Leider haben wir auffallend wenig Fisch gesichtet, aber vermutlich hatten wir nur Pech bzw. waren zur falschen Zeit am falschen Ort (?). Insgesamt waren wir aber doch ein wenig enttäuscht von der „Ausbeute“ unter Wasser.
Jedem Gast auf Makunudu wird ein Schnuppertauchgang offeriert. Wer Interesse am Tauchen hat, soll diesen Schnuppertauchgang unbedingt machen. Makunudu ist mit seinem strömungsarmen, nur knapp 20m tiefen Hausriff eigentlich ideal für eine Tauchausbildung.
Anmerkung: Wer morgens tauchen gehen will, muss sich um 8.40 Uhr vor der Tauchbasis einfinden. Frühstück gibt es leider erst ab 8.00 Uhr. Gemütliches Frühstücken war somit nicht möglich.
Gäste/Personal: Die Mehrheit waren Japaner. Ansonsten gut durchgemischt (D, F, CH, GB, NL und I). In der 2. Woche sind auffallend viele ältere Leute eingetroffen. Der Altersdurchschnitt war auch ein wenig höher; als auf den anderen von uns besuchten Inseln.
Insekten: Ziemlich viele Moskitos (Insektenspray ist empfehlenswert).
Besonderes: Als Briefkästchen dient eine leere Kokosnussschale, die an der Eingangstür befestigt ist. Nachrichten, z.B. „heute wird gesprüht“ oder die Abflugszeiten etc. findet man als kleines Röllchen mit einer Pflanzenfaser umwickelt in dieser Nuss. Zudem sind z.B. Papierkörbe und Lampen (drinnen und draussen) mit natürlichen Materialien bzw. Holz verkleidet. Auf der Insel findet man nirgends Plastik. Sämtliche Einrichtungsgegenstände vom Bungalow bis hin zum Stuhl sind gepflegt und in gutem Zustand.
Frühstück: Das Frühstück kann man sich kostenlos ins Bungi liefern lassen.
Abrechnung: Auf Makunudu muss man nicht für jedes Getränk separat unterschreiben. Unterschrieben wird nur 1x am Tag und zwar morgens in der Bar für den vorherigen Tag.
Wetter: 1. Woche: Die ersten paar Tage sehr heiss und windstill. 1 Tag stark bewölkt und nachts ein paar Niederschläge. 2. Woche (Anfang Mai): Aufkommender Wind und Wellen, 2 x Dauerregen nachmittags und 2 Tage stark bewölkt.
Fazit: Sehr ruhiges, kleines und ursprüngliches Inselchen mit viel Malediven-Flair (ohne unnötigen Luxus) und überdurchschnittlich gutem Personal/Management. Mit nur 37 Bungalows reichlich Privatsphäre vorhanden. Abstriche für den auf den Malediven untypischen groben Sandstrand. Wir würden Makunudu sofort wieder besuchen.
Bilder zum Bericht:
www.maledivenbilder.ch
Jade